Verhaltenstherapie

Die Verhaltenstherapie hat sich in den letzten zwei Jahrzenten zu einem Spezialgebiet der Veterinärmedizin entwickelt. Sie erfordert spezielles Wissen in verschiedenen Fachgebieten:

Ethologie ( Verhaltenskunde ), Psychologie, Pharmakologie und in der Diagnostik von organischen Ursachen des Verhaltensproblems.

 

Die Bereitschaft von Besitzern, Verhaltensprobleme ihrer Tiere zu therapieren hat stetig zugenommen. Zugleich findet ein Wandel von althergebrachten Erziehungsmethoden zu einem modernen Hundetraining statt. Dieses moderne Hundetraining sollte auf neusten Kenntnissen der Lernbiologie basieren. Auf Verhaltenstherapie spezialisierte Tierärzte behandeln sowohl Tiere mit Verhaltensproblemen als auch solche mit Verhaltensstörungen. Ein Verhaltensproblem ist dadurch gekennzeichnet, dass die Tiere eigentlich normalen Verhaltensweisen (z.B. Jagen, Bellen) zeigen, die im Zusammenleben mit ihren Besitzer aber als störend empfunden werden. Eine echte Verhaltensstörung beeinträchtigt dahingegen das Tier so stark, dass es kein Normalverhalten mehr zeigen kann. Dies ist z.B. bei einer massiven Angststörung ( Phobie ) der Fall.

 

Die verhaltenstherapeutische Beratung beginnt mit der Problemschilderung seitens des Besitzers. Das Tier wird in Alltagssituationen und in Problemsituationen beobachtet. Mögliche organische Ursachen des Verhaltensproblems ( z.B. chronische Schmerzzustände, Hypothyreose ) werden abgeklärt. Im Anschluss daran erstellt der Verhaltenstherapeutisch tätige Tierarzt einen Therapieplan. Ziel ist es durch Verhaltenstherapeutische Maßnahmen die Reaktion des Tieres in Problemsituationen zu verändern: unerwünschte Verhaltensweisen sollen abtrainiert, erwünschte Verhaltensweisen erlernt werden. Hierzu ist die engagierte Mitarbeit des Besitzers unbedingt erforderlich. Die Therapiedauer erstreckt sich meist über mehrere Monate, manche Maßnahmen müssen lebenslang beibehalten werden.